Damen gewinnen Overtime-Thriller gegen Miez
Am Samstag stand für die Damen die Fahrt in die AVG/MPG-Halle an, um das einzige Mal in dieser Saison auf die MJC 3 zu treffen. Das Hinspiel wurde kampflos am Tisch gewonnen, und so sollte das Spiel ein richtungsweisendes für die restliche Saison werden. Der Sieger wird die Tabellenführung übernehmen.
Während Miez auf einen vollen Kader zurückgreifen konnte, musste der TVG um Trainer Erik Schake leider verletzungs- und krankheitsbedingt auf einige Spielerinnen verzichten. Vor dem Spiel hätte man wohl daher der MJC die Favoritenrolle eingeräumt.
Aufgrund der angesprochenen Ausfälle schaffte Jule Stark den Sprung in die erste Fünf neben Zahwa Basel, Steffi Scherer, Nele Rielke und Lea Christmann. Zu Beginn konnte die Mannschaft des TVG direkt einen Dreier mit Glück übers Brett in ihre ersten Punkte ummünzen, was jedoch prompt vom Gegner ebenfalls per Dreier beantwortet wurde. So startete man hinein in einen offenen Schlagabtausch im ersten Viertel. Durch aggressive Ganzfeldverteidigung der gegnerischen Aufbauspielerin wurde sie konsequent daran gestört ihr Spiel so aufzustellen wie sie es wollte. Kein Team schaffte es sich abzusetzen und so endete das erste Viertel mit einer knappen 16:14 Führung für die Gastgeber.
In den zweiten Abschnitt startete man ganz stark mit einem 8:0 Lauf, in dem vier verschiedene Spielerinnen punkten konnten. Mit sicheren Defensivrebounds belohnte man sich dabei für die saubere Defense, wodurch der Gegner immer wieder zu Fehlwürfen gezwungen wurde. Einige unglückliche Pfiffe gegen den TVG brachten dann aber die ersten Probleme in Form von je drei Fouls gegen Lea Christmann und Steffi Scherer, die beide erst mal auf der Bank Platz nehmen mussten. Nichtsdestotrotz ließ man sich nicht unterkriegen und erzielte auf einen schnellen 6:0 Lauf der Gegner selbst einen 12:2 Lauf um mit einem hart erkämpften 23:34 Vorsprung in die Halbzeitpause zu gehen.
Die zweite Hälfte begann zunächst vielversprechend mit dem bereits vierten Dreier von Steffi Scherer, sowie weiteren zwei Punkten durch Zahwa Basel, um den Vorsprung auf 15 Punkte auszubauen. Daraufhin erzielten die Spielerinnen der MJC jedoch 7 Punkte in knapp einer Minute, weshalb sich der Trainer des TVG zu seiner ersten Auszeit entschied. Er fand wohl die richtigen Worte. Man fing sich wieder und konnte Miez, die auf Zonenverteidigung umgestellte hatten, immer wieder überlaufen und leichte Punkte erzielen. Auch die vielen zweiten Chancen, die sich durch Offensivrebounds ergaben, waren enorm wichtig. Nach einem ziemlich ausgeglichenen dritten Viertel (18:19 aus Sicht MJC) ging man mit einem 11 Punkte Vorsprung in den vermeintlich letzten Spielabschnitt.
Was folgte war das schwächste Viertel des TVG. Leider war das Spiel für Lea Christmann und Steffi Scherer nach 35 Minuten durch doch sehr kleinliche und eines fünften Fouls nicht würdige Pfiffe frühzeitig beendet. Zu diesem Zeitpunkt hatte man noch eine 55:47 Führung. Doch leider machten sich die fehlende Vielseitigkeit und Länge im Spiel der Gäste bemerkbar und so schrumpfte die Führung Punkt für Punkt. Dazu kam, dass die Zonenverteidigung dem TVG jetzt ziemliche Probleme bereitete. Alle Spielerinnen, der Coach, sowie die Zuschauer zitterten, ob man den Vorsprung noch über die Ziellinie bringen könne. Die Zeit kam nun als Gegner hinzu.
In der letzten Minute sicherte sich Miez dann nach 4 Körben in Folge den Ausgleich und schickte das Spiel in die Verlängerung.
Die Vorzeichen standen schlecht, das letzte Viertel ging 15:4 aus Sicht der Heimmannschaft aus. Was folgte war purer Wille der gesamten Mannschaft, sich den verdienten Sieg dann halt in Überstunden abzuholen. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, Zahwa Basel war von Coast to Coast einfach nicht zu stoppen, fand mit Tempo immer wieder Lücken in der Defense und erzielte so 10 der 12 Punkte des TVG in Overtime. Nach einem enorm wichtigen Korb durch Nele Rielke um die Führung mit noch zwei Minuten Spielzeit auf 4 Punkte auszubauen verpasste man die Chance an der Freiwurflinie weiter zu erhöhen.
Dem TVG sollte nun kein Feldkorb mehr gelingen. Wiederum ging man mit einer knappen zwei Punkte Führung in die letzte Minute. Nach einem Ballverlust in der Offense wurde die gegnerische Spielerin im Fastbreak per Foul in den Kontakten gestoppt. In einer sehr streitbaren Situation entschieden die Schiedsrichter auf unsportliches Foul. Zwei Freiwürfe plus Ballbesitz MJC. Es konnte nur der Ausgleich erzielt werden. Der erste FW war drin. Nachdem der zweite sein Ziel verfehlte verpasste es der TVG, sich den wichtigsten Rebound des Spiels zu sichern und die MJC konnte per Putback 68:67 in Führung gehen. Nach Auszeit TVG mit noch weniger als einer halben Minute zu spielen bekam Zahwa Basel den Ball, die wiederum nur mit einem Foul zu stoppen war und nun an der Linie die Chance hatte das Spiel zu entscheiden. Beide waren drin. Nachdem die letzten 5.9 Sekunden (zweimal) erfolgreich verteidigt wurden sicherte sich die Mannschaft des TVG den verdienten und hart erarbeiteten Ein-Punkt-Sieg.
Das Spiel zeigte nochmals wieviel Potential in der Mannschaft steckt, die in dieser Saison um die vorderen Plätze mitspielen kann. Trotz der Ausfälle konnte man eine MJC Mannschaft schlagen, die in Topbesetzung antrat und Meisterschaftsambitionen hat. Hervorzuheben sind die Jugendspielerinnen Jule Stark, die in ihrem erst zweiten Senioren-Spiel direkt eine zentrale Rolle einnehmen musste, einen wichtigen Rebound nach dem Anderen pflückte und so dem TVG viele Ballbesitze sicherte, sowie Nele Rielke, die ebenfalls ihre erste Senioren-Saison spielt und bereits unverzichtbarer Bestandteil der Mannschaft ist.
Bei einem Spiel, das mit einem Punkt Unterschied entschieden wird, ist jeder Punkt, jede erfolgreiche Defense, jede Aktion enorm wichtig, und so hat jeder maßgeblich zu dem Sieg beigetragen.
Für den TVG spielten: Mona Kollarczik, Lea Christmann, Steffi Scherer, Zahwa Basel, Nele Rielke, Svenja Rahner, Nicola Schikorra, Jule Stark, Julia Neuffer